Krebsstudien

Was Sie über onkologische, randomisierte Doppelblindstudien wissen sollten

von Lothar Hirneise

Wenn Sie ein Krebspatient sind und mit ihrem Arzt über eine Krebstherapie sprechen, was sind die interessantesten Punkte für Sie?

Zuerst wollen Sie wissen, ob Ihnen diese Behandlung hilft im Vergleich, wenn sie gar nichts tun. Die zweite wichtige Frage für Sie ist, ob es eine andere, evtl. bessere Behandlung gibt, egal ob eine konventionelle oder eine alternative Behandlung. Und die 3. Frage wird sein, was sind die Nebenwirkungen dieser Behandlung.

In den letzten 50 Jahren wurden Tausende von Studien durchgeführt. Milliarden von Dollar wurden über Jahrzehnte für Studien ausgegeben und die meisten Patienten denken, dass die Ärzte, die diese Therapien verschreiben, auch wissen ob diese Ihnen helfen können oder nicht. Ist es wirklich so? Lassen Sie uns einmal einen Blick auf die wichtigste Frage stellen: nämlich ob Ihnen diese Behandlung hilft im Vergleich dazu, wenn sie gar nichts tun.

Wir alle wissen, dass der sogenannte Goldstandard von Studien die randomisierte Doppel-Blind-Studie ist. Aber wussten Sie auch, dass genau dieser Standard in der Onkologie nicht angewandt wird? Wenn Sie wissen wollen, ob eine Behandlung hilft Ihnen oder nicht, brauchen Sie hierfür eine Studie mit zwei Gruppen von Menschen: ein Gruppe welche diese Therapie bekommt und eine Gruppe welche diese Therapie nicht bekommt. Und genau diese Studien, die in allen anderen Fakultäten der Medizin üblich sind, gibt es nicht in der Onkologie.

Wie auch? Es ist unmöglich einer Gruppe Chemotherapie zu geben und die andere Gruppe bekommt ein Placebo, denn natürlich wissen Sie schon nach einem Tag ganz genau, welche Gruppe bekommt was und damit ist es auch keine Doppelblind Studie mehr. Man müsste hier sogenannte aktive Plazebos benützen, die ähnliche Nebenwirkungen kreieren. Doch das will keine Pharmafirma machen, denn dann könnte ja auch herauskommen, dass es z. B. besser wäre eine bestimmte Chemotherapie nicht zu machen.

Das wirklich interessante hier ist, dass die wichtigste Frage die es überhaupt für einen Patienten gibt seit Jahrzehnten in keiner einzigen Studie in der Onkologie beantwortet wird. Das ist vergleichbar wie wenn eine Auto Zeitschrift immer nur 2 alte Autos vergleichen würde und niemals einen neuen BMW, Porsche oder Mercedes als Vergleichsauto heranzieht. Ging es nicht um so etwas Wichtiges wie Krebs, man könnte über diesen Unsinn wirklich lachen.

Aber was bedeutet das jetzt eigentlich für einen Krebspatienten? Zuerst einmal, wenn einem Patienten eine Therapie vorgeschlagen wird und der Arzt dann mit irgendwelchen tollen Zahlen um sich wirft, was durch aus üblich ist, dann muss man immer fragen um wie viel Prozent besser oder schlechter – und jetzt kommt das ganz wichtige: im Vergleich zu was! Im Vergleich zu einer anderen konventionellen Therapie, im Vergleich zu nichts tun, oder sogar im Vergleich zu einer alternativen Therapie? Wenn ich immer McDonalds mit Burger King vergleiche, dann esse ich auch immer logischerweise nur Hamburger und habe keine Ahnung von gutem Essen.

So richtig lächerlich ist auch, wenn ich immer und immer wieder höre, alternative Therapien hätten keine gute Studien. Doch wie sollen denn diese Studien gemacht werden, wenn keine einzige Universität in der so genannten westlichen Welt solche Studien zulässt? Das ist so wie wenn ich zu jemanden sagen würde dein Essen schmeckt furchtbar, ich habe es aber noch probiert! Man könnte auch sagen – Geht’s noch? Tatsache ist und bleibt die konventionelle Medizin gibt immer unglaublich an mit ihren randomisierten Doppelblindstudien, doch in Wahrheit haben sie überhaupt gar keine aussagefähigen Zahlen! Die einzige Frage die konventionelle Ärzte beantworten können, ist nur die, ob Chemotherapie A oder B oder C besser ist.

Wenn Sie also wieder einmal irgendwo lesen wie gut oder wie schlecht eine bestimmte Therapie ist, dann erinnern Sie sich bitte an meine Worte, dass die wichtigste Frage bei jeder Studie ist: Verglichen mit was?